Eine Szene, eine Region

Szenekleidung und -Schmuck – Muss es immer neu sein?

Lesedauer 3 Minuten

Das Thema der Szene-Kleidung ist eines, das viele Mitglieder der Schwarzen Szene beschäftigt. Auf dem NRW Noir Discord Server tauschten sich die Mitglieder im Rahmen des Wochenthemas darüber aus, wo sie ihre Kleidung und ihren Schmuck finden, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit ist und wie stark DIY (Do-it-yourself) immer noch in der Szene verankert ist.

DIY – Kreativität als Ausdruck der Individualität

In den 80er und 90er Jahren war DIY ein zentrales Element der Schwarzen Szene. Viele, die damals Teil der Subkultur waren, erinnern sich an Stunden, die sie mit dem Zerschneiden, Nähen und Umgestalten ihrer Kleidung verbrachten. Einige berichteten, dass sie selbst heute noch Kleidungsstücke aus dieser Zeit besitzen. Kaputte Netzstrümpfe, zerrissene Hosen oder eigenhändig zusammengenähte Stulpen – all das war Teil des individuellen Ausdrucks. Selbst heute ist DIY ein beliebtes Mittel, um nicht nur Geld zu sparen, sondern auch die eigene Kreativität auszuleben. Viele berichteten davon, dass sie Kleidung modifizieren oder reparieren, statt immer wieder Neues zu kaufen.

DIY ist auch ein Zeichen von Nachhaltigkeit, die für viele Mitglieder der Szene von großer Bedeutung ist. Kleidung, die man lange trägt und immer wieder anpasst, hat einen besonderen Wert – nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch als Statement gegen den Massenkonsum.

Nachhaltigkeit und der Wert alter Stücke

Nachhaltigkeit war ebenfalls ein wichtiges Thema. Viele Teilnehmer der Diskussion hoben hervor, dass sie Kleidungsstücke besitzen, die älter sind als so manche Lebenspartner:innen ihrer Bekannten. Flohmärkte, Kleinanzeigen und Secondhand-Läden sind beliebte Anlaufstellen, um einzigartige Stücke zu finden, die oft mit einer Geschichte verbunden sind. Manche berichteten davon, wie sie sich regelmäßig bei Konzerten, Festivals oder auch auf Plattformen wie eBay und Vinted mit neuen (alten) Schätzen ausstatten.

Nachhaltigkeit zeigt sich aber nicht nur im Kauf von Secondhand-Kleidung, sondern auch in der Pflege und Reparatur. Viele berichteten, dass sie Schmuck und Kleidung über Jahre hinweg tragen und dabei eher auf Qualität als auf Quantität setzen.

Wo findet man Szene-Kleidung?

Während die DIY-Kultur für einige immer noch einen großen Stellenwert hat, gibt es auch zahlreiche andere Wege, um an Szene-Kleidung zu kommen. Namen wie EMP, Disturbia und Killstar wurden in der Diskussion häufig genannt. Gleichzeitig gibt es aber auch kritische Stimmen, die die Qualität einiger dieser Anbieter infrage stellen. Kleinanzeigen und Secondhand sind für viele daher die erste Wahl. Einige bevorzugen es, sich bei Festivals oder Konzerten mit einzigartigen Stücken einzudecken. Der Flohmarkt im Kulttempel oder das WGT (Wave-Gotik-Treffen) bieten ebenfalls eine gute Gelegenheit, besondere Kleidungsstücke oder Schmuck zu finden.

Für Männer gibt es immer noch weniger Auswahl, was teilweise bemängelt wurde, insbesondere wenn es um spezialisierte Gothic-Kleidung geht. Allerdings berichteten einige auch, dass sich die Möglichkeiten durch Online-Anbieter und Secondhand-Plattformen verbessert haben.

Schmuck – Ein zeitloses Accessoire

Schmuck spielt in der Schwarzen Szene eine große Rolle. Viele Mitglieder tragen seit Jahrzehnten die gleichen Ringe, Ketten oder Armbänder. Auch hier ist die Tendenz zu Secondhand oder DIY stark ausgeprägt. Besonders Alchemy-Schmuck wird auf Festivals oder Onlineplattformen wie eBay geschätzt. Ohrringe und Piercingschmuck werden aufgrund der Hygiene meistens neu gekauft, während Ketten und Armbänder oft auf Festivals oder sogar im Urlaub als Souvenir mitgenommen werden. Einige berichteten sogar von eigens angefertigtem Schmuck, der aus alten Teilen zusammengesetzt oder repariert wurde.

Fazit – Ein Mix aus DIY, Nachhaltigkeit und Individualität

Die Schwarze Szene zeichnet sich durch ihre kreative Vielfalt aus, und das spiegelt sich auch in der Kleidung und dem Schmuck wider. DIY bleibt ein wichtiger Teil der Szene, kombiniert mit einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Qualität. Flohmärkte, Secondhand-Plattformen und der Austausch von alten Schätzen sind für viele die bevorzugten Mittel, um ihren individuellen Stil zu finden. Gleichzeitig zeigt die Diskussion, dass es keine festen Regeln gibt – ob man selbst näht, recycelt oder neue Stücke kauft, die Schwarze Szene bleibt offen für verschiedenste Ansätze und Stile.

Wie kleidet sich die Schwarze Szene heute? Auf dem NRW Noir Discord Server wurde im Rahmen des Wochenthemas lebhaft darüber diskutiert, wo Szene-Mitglieder ihre Kleidung und ihren Schmuck finden und wie wichtig ihnen DIY und Nachhaltigkeit sind. Von modifizierten Secondhand-Stücken bis hin zu handgefertigtem Schmuck – die Schwarze Szene bleibt kreativ und vielfältig. Erfahre mehr über die DIY-Tradition, Flohmärkte als Schatzkisten und den nachhaltigen Umgang mit Kleidung. Und lass uns wissen: Wie sieht dein Stil aus? Auf dem NRW Noir Discord Server widmen wir uns regelmäßig einem Wochenthema, das spannende Diskussionen und tiefgründigen Austausch rund um die Schwarze Szene ermöglicht. Jede Woche greifen wir ein neues Thema auf, das von den Mitglieder:innen selbst eingebracht oder von den Moderator:innen vorgeschlagen wird. Ziel ist es, verschiedene Perspektiven zu beleuchten, Erfahrungen zu teilen und neue Impulse zu setzen – sei es zu Musik, Mode, Kultur oder persönlichen Erlebnissen. Wir laden alle herzlich ein, sich an den Diskussionen zu beteiligen, ihre Meinungen einzubringen und gemeinsam die Vielfalt der Szene zu erkunden. Dein Beitrag zählt!