Es ist ein bekanntes Klischee: Wenn du ein Gothic-Event planst, solltest du besser reichlich Zeit einplanen – nicht etwa, weil die Feier besonders lange dauert, sondern weil die Hälfte der Gäste erstmal eine Stunde später erscheint. Aber warum ist das so? Warum scheint es in der schwarzen Szene so schwierig zu sein, pünktlich zu erscheinen?
Hier kommt die Wahrheit ans Licht (oder besser gesagt: ans Dunkel). Wir haben die düstersten Ecken der Gothic-Kultur durchleuchtet, um die 10 besten Gründe zu finden, warum Goths grundsätzlich zu spät kommen.
1. Die Eyeliner-Katastrophe
Es gibt eine unausgesprochene Regel in der Szene: Ein echter Goth verlässt das Haus nicht ohne perfekt geschwungenen Eyeliner. Aber seien wir ehrlich – wer jemals versucht hat, beide Augen exakt gleich hinzubekommen, weiß, dass das eher ein Kunstwerk als eine Routine ist. Ein Strich verläuft zu dick, der andere zu dünn, und ehe man sich versieht, hat man den dritten Versuch gestartet… und ist plötzlich 45 Minuten zu spät.
Insider-Tipp: Plane mindestens eine Stunde ein, um deine „Fledermausflügel“ zu perfektionieren. Oder akzeptiere einfach, dass Asymmetrie auch ein Stil sein kann.
2. Das ewige Schwarz-auf-Schwarz-Dilemma
Ja, Goths tragen grundsätzlich nur Schwarz – aber wer denkt, dass das die Auswahl erleichtert, der irrt sich gewaltig. Schwarz ist nicht gleich Schwarz! Ist der Mantel zu matt? Sind die Stiefel wirklich tief genug schwarz oder haben sie sich über Nacht in ein deprimierendes Anthrazit verwandelt? Dieses Dilemma kann schon mal dazu führen, dass man 20 Outfits probiert, bevor man endlich das perfekte gefunden hat.
Pro-Tipp: Lege dir drei „Notfall-Outfits“ bereit, die in 30 Sekunden startklar sind. Aber seien wir ehrlich – du wirst trotzdem keins davon anziehen.
3. Die perfekte Blässe
Goths verbringen viel Zeit damit, ihre Haut so blass wie möglich zu halten. Wenn du jedoch versehentlich etwas zu viel Zeit im Tageslicht verbracht hast, braucht es mindestens eine halbe Stunde, um die blasse „Ich-lebe-seit-Jahren-nur-noch-im-Keller“-Ästhetik wiederherzustellen. Sonnencreme ist hier übrigens dein bester Freund.
Geheimtipp: Wenn nichts hilft, gibt es immer noch weißen Puder – aber Achtung, Überdosierung lässt dich eher wie einen schlecht gelaunten Clown aussehen.
4. Das Accessoire-Fiasko
Schmuck, Nieten, Ketten, Ringe… Die richtige Menge an Accessoires kann den Unterschied zwischen „stilsicher“ und „gefangen in einer Kette aus dem Mittelalter“ ausmachen. Doch die Entscheidung, ob heute der Totenkopfring oder doch eher der Fledermausanhänger zum Outfit passt, kostet wertvolle Zeit. Und wehe, du verhedderst dich in deinen eigenen Ketten!
5. Schwarz vs. Katzenhaare
Katzen und Goths – eine Liebe, die dunkler ist als die Nacht. Doch was passiert, wenn sich dein schwarzer Lieblingsmantel als Magnet für die Haare deiner schwarzen Katze entpuppt? Plötzlich verbringst du die nächsten 15 Minuten mit der Fusselrolle, nur um dann festzustellen, dass du ohne sie das Haus gar nicht verlassen kannst.
6. Das Lichtvermeidungsritual
Die meisten Goths verlassen das Haus nur, wenn es draußen bereits dämmert – oder, im Notfall, mit einem riesigen Sonnenschirm bewaffnet. Sollte es tagsüber doch notwendig sein, das Haus zu verlassen, benötigt man extra Zeit für die Vorbereitung: Sonnencreme, Sonnenbrille, und im schlimmsten Fall eine ganze Parade an Sonnenschirmen und Kapuzen.
7. Friedhofsbesuch als Vorbereitung
Vor jedem Event muss natürlich erst ein Besuch auf dem Friedhof gemacht werden – schließlich braucht man ein wenig Inspiration und innere Ruhe, bevor man sich ins gesellschaftliche Treiben stürzt. Diese „spirituelle Vorbereitung“ kann schon mal länger dauern als geplant, besonders wenn man auf dem Rückweg ein passendes Grab für das nächste düstere Selfie entdeckt.
8. Die Suche nach dem perfekten Gothic-Song für den Weg
Was wäre der Weg zu einem Event ohne den perfekten Soundtrack? Aber die Auswahl zwischen Bauhaus, The Sisters of Mercy oder Siouxsie and the Banshees ist eben keine leichte Entscheidung. Wenn dein Handy dann auch noch ausgerechnet jetzt beschließt, deine Playlist zu „optimieren“, dauert der Start noch ein bisschen länger.
9. Dramatische Abschiedsroutine mit dem Haustier
Der Abschied von deinem schwarzen Kater oder deiner Fledermaus erfordert die nötige Zeremonie: „Bleib stark, mein treuer Begleiter, ich werde zurückkehren, sobald die Nacht ihre Flügel ausbreitet.“ Schließlich kann man nicht einfach so das Haus verlassen, ohne dass das Haustier einen letzten, sehnsüchtigen Blick bekommt.
10. Pünktlichkeit ist einfach nicht düster genug
Und am Ende des Tages ist die Wahrheit vielleicht ganz einfach: Zu früh irgendwo aufzukreuzen ist viel zu mainstream! Ein echter Goth kommt erst, wenn die Party bereits läuft, und betritt den Raum mit einer dramatischen Aura der Verspätung. Schließlich müssen die anderen erst auf Temperatur kommen, bevor die wahre Dunkelheit eintrifft.
Fazit: Pünktlichkeit ist etwas für die Lebenden
Ja, Goths sind immer zu spät – und das aus gutem Grund! Warum sich beeilen, wenn die Nacht sowieso ewig ist? Also, das nächste Mal, wenn ihr auf ein Event geht, rechnet einfach schon mal mit einer akademischen Viertelstunde. Oder besser noch: einer gothischen Stunde. Schließlich gibt es Dinge, die man nicht hetzen kann – wie das Auftragen des perfekten schwarzen Lippenstifts.